Die Natur spielte dieses Jahr für einen gelungenen Saisonauftakt leider noch nicht so recht mit. Die Laubbäume waren noch fast nackt, die Rapsfelder im Harzvorland fingen gerad mal erst an zu blühen und ... bis auf Schnee und Eisregen war alles dabei.
Bild: Unsere Bleibe, das Haus Kraftzwerg. Ein ehemaliges Bergwerkshaus. Der Rest der Förderanlagen im Hintergrund. Am ersten Abend:wie immer ein leckeres Menü!
Dirk und Georg haben die Tour wieder ohne Rücksicht auf Verluste und Verbesserungsvorschläge durchgezogen.
Das Ereignis fand schon Eingang in die örtliche Kirchenkunst.
Raus aus die Klamotten, rin in die Klomotten.
Hier die elegantesten Varianten.
Es kam aber zu keinen größeren verletzungsbedingten Ausfällen, was die Übung der Leute im An- und ausziehen eindruckvoll beweisen dürte!
Ach, ...vom Bike ist auch niemand gefallen.
In den Graben (bei Nebel oder so..) fiel auch niemand.
Es dauert ja immer, bis die Leute aus den Hochbetten kommen. Derweil schien doch tatsächlich die Sonne und wärmte die Sitzbänke für die im Winter verweichlichten Hinterteile.
Wo gibt es das schon, Parkplatz vorm Haus! Muß man in den Harz fahren für!
Eigentlich doch ganz schön!
Vorfühling, im südlichen Harzvorland.
Mit Harzblick.
Wenn nur das Navigationssystem nicht öfter unter alkoholbedingten Ausfällen leiden würde!
Es war schließlich der Durst, der an eine der größten Quellen in Europa führte.
Ganzjährig 7°C kalt.
Unerschöpflich schüttend.
Haufenweise türkisfarbene Minerale für Gesundheit und Frische.
Ein Jungbrunnen, aber soooo kalt.
Vorsichtshalber zu Fuß zum üblichen Festschmaus. Die paar 100m ins "Zechenhaus" an der oberen Innerste. Mitten im Wald: Scampies.
Auch die weniger Abgehärteten fanden noch ein warmes Plätzchen.
Umstandsmoden am Abend:
Endlich mal eine Gelegenheit, die Leggins aus den 80-zigern aufzutragen.
Manche reisten aber auch ohne Koffer. Da hatten nur noch kleine Höschen platz.
Eine Tour führte Unter Tage (ohne Bike). Da war es recht trocken, im Vergleich zu Über Tage. Ein Weltkulturerbe, ein Ursprung des modernen Bergbaues. Das Blei- und Silberbergwerk Rammelsberg in Goslar. Es konnte nach all den Jahren nicht mehr länger ignoriert werden. Der Name? Zufall.
Schon die Eingangshalle ("Waschkaue") ließ erahnen, was man hier alles versäumt hatte.
Angespannt lauschten wir den Sicherheitshinweisen des Steigers........
.... drängelten auf Einlaß... ...das Tor ging auf...
...........und wir fuhren endlich in ein riesiges Loch ein.
Dieses offene Gebälk!
Die Stammgäste des "Hole" fühlten sich gleich wie zu Hause.
Das gab es auch so Flecken an den Wänden, die allmählich ihre Farbe wechselten und runterliefen.
Die Stadt Goslar hat im Mittelalter einmal so Durchfall davon bekommen, dass im ganzen Harz kein Wischmoos mehr zu finden war.
Schon mal so ein Loch gesehen?
Es war ganz unheimlich.
Aber wir kamen doch wieder raus.
Die Bergleute blieben die ganze Woche unten.
Es war warm da, wegen der Holzfeuer am Wochendende, die die Erze sprengten.
Keine Duschen, nur "Schweißhölzer".
Keine Klamotten, nur ein Lederschurz.
Vollzähligkeitskontrolle und dann ein Grund zum standesgemäßen Feiern mit Kaffee, Kuchen und Sahne.
Christo war übrigens auch schon da und hat die letzte Lore mit Erzgestein verpackt. Ein Bondage-Kunstwerk in Gelb und Grau.
Einige interessierten sich aber weniger für die Innereien des Berges als für die technischen Hilfmittel, mit denen eingefahren wurde (elektrisch).
Am beliebtesten sind natürlich immer die Burgen mit den offenen Burgtoren, wo man bis zum Turm vorfahren kann....
...eine schöne Aussicht hat und....aber das Café war zu !....
Burg Greene bei Bad Gandersheim
Das Schloß Adelebsen empfing uns mit 4 Baustilen und einem Blumengobbelin.
Leider setzte dann der Regen ein, so dass wir nicht mehr bis in die Villa Löwenherz (Ort des legendären ECMC-Bikeruns 2001) kamen, sondern.....
... die Gelegenheit nutzten und unsere Machinen wieder fein machten. Dann tranken wir den billigsten Kaffee des Landes in Hof einer sehenswerten barocken Staatsdomäne, die namensgebend für einen Teppich-Discounter geworden ist.
Tapfer überfielen wir eine weitere Burg und ein weiteres Kloster
Burg Plesse bei Bovenden und Klostergut Wöltingerode bei Vienenburg
Endlich die passende Laube für ein stilgerechtes Picknick!
Und was es in diesen Landklöstern (mit Parkplatz vor dem Eingang) alles für schöne Sachen gibt!
Ein Quittenlikörchen, aber vom Allerfeinsten!!
Also irgendwie trieb es alle dieses Jahr in den Untergrund. Diese Truppe wollte in die Gipshöhlen, wo Wernher von Braum und andere ... bis zuletzt die V2 Raketen gegen England zusammenbauen ließen. Die sind bei Nordhausen.
Reste wurden mit den KZ- Teilen für die Zwangsarbeiter zu einer Gedenkstätte hergerichtet.
Der Plan der Reste des riesigen Werkes in einem Höhlensystem.
Vermutlich ein Raketenmotor, den die Amerikaner und später die Russen übersehen haben.
In der Gedenkstätte.
Alles einsteigen!
Der erste Lack ist ab, aber macht Spaß.
Mangels Regenschirmen (um in die Stadt zu gehen) und Einsparungen der DB wurde das Mittagessen im bescheidenen Bahnhofsrestaurand von Gernrode aus pinkfarbenen Plastetellern eingenommen. Bis zur Rückfahrt.
Gernrode: Eine kunstgeschichtlich bedeutende romanische Kirche. Die ehemalige Stiftskirche St. Cyriakus. Im Innern eine Nachbildung des heiligen Grabes (ca. Jahr 1050) und das Original des "Gernroder Stützenwechsels": Pfeiler-Säule-Pfeiler. Nicht weit weg von Bahnhof der Selketalbahn, wenn es nicht so geregnet hätte.
Schon Tradition ist das luxuriöse Schluß-Abendessen. Immer irgendwo fein draußen. Wegen dichten Nebels war aber das Ankommen im Kraftzwerg schon eine Leistung. An ein Fortkommen war am Abend nicht mehr zu denken. Aber der Pizzaexpress kam durch und es wurde das schönste Schluß-Abendessen, das wir jemals hatten. Dürfte eine neue Tradition begründet haben.
Grüße von Georg und Dank an alle, die fleißig fotografiert haben.